top of page

Filmkritik: Alles steht Kopf 2

  • Autorenbild: Joshua Grabbe
    Joshua Grabbe
  • 20. Juni 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Pixar schwächelte in den letzten Jahren immer mehr. Wo das Studio früher ein Garant für Hochqualitative Animationsfilme war, schwimmt es heutzutage nur im oberen Mittelfeld mit. Kann die Fortsetzung eines ihrer besten Werke etwas daran ändern?


Alles steht Kopf 2 (2024: Kelsey Mann)


Riley ist jetzt ein Teenager und alles scheint gut zu laufen. Sie ist erfolgreich beim Eishockey, hat neue Freundinnen gefunden und die Emotionen in ihrem Kopf sind mittlerweile ein eingespieltes Team. Aber mit der Pubertät ziehen neue Emotionen ein und bringen das Gleichgewicht durcheinander. Doch so leicht geben Freude, Angst, Wut, Trauer und Ekel nicht auf.


ree
© The Walt Disney Company Germany GmbH

Alles beim Alten?

Die Zeit, in der Pixar mit jedem Film neue Maßstäbe setzte, vor allem was die Animationstechnik anging, sind vorüber. Die Filme des Studios sehen immer noch hochpoliert aus, doch hat die Konkurrenz mittlerweile sehr aufgeholt und ist mit Kreativexplosionen wie Spider-Man Across the Spiderverse an ihnen vorbeigezogen. Aber auch andere Studios wie Dreamworks oder Illumination haben nicht geschlafen und erreichen dieselben technischen Standards wie Pixar. Alles steht Kopf 2 ist da nicht anders. Er sieht zweifelsfrei super aus, aber halt auch nicht besser als andere Animationsfilme der letzten Zeit. Wenn man sich den ersten Teil nicht kurz zuvor angesehen hat, könnte man sogar meinen, es hätte gar keinen Fortschritt gegeben. Und auch bei Story ist alles beim Alten. Alles steht Kopf 2 arbeitet dieselben Storybeats ab wie schon sein Vorgänger und auch die Lektion des ersten Filmes scheint der Hauptcharakter Freude irgendwie verdrängt zu haben. Ein wirklich komplett neues Erlebnis wird einem nicht geboten, warum also sich einen Film angucken, der so ähnlich zum ersten Teil ist? Dafür gibt es meiner Meinung nach genug Gründe und die verrate ich euch jetzt!


ree
© The Walt Disney Company Germany GmbH

Auf Stärken setzen

Denn auch wenn der Film unbestreitbare Ähnlichkeiten zu seinem Vorgänger hat, reden wir dabei ja von einem der besten Animationsfilme Pixar’s. Der Umgang mit den verschiedenen Emotionen, ihren Eigenschaften und den unterschiedlichen Stationen im Kopf des Teenagers werden unglaublich charmant und kreativ in Szene gesetzt. Dabei ist der Film noch lustiger als sein Vorgänger (insbesondere die Szene mit einem Cartoon Hund) und führt alle neuen Figuren wunderbar ein. Und von denen gibt es eine Menge. Da wären allein schon die neuen Emotionen Zweifel, Neid, Nostalgie, Langweile und Pein(lich). Diese fühlen sich nicht nach aufgekochten Versionen der Basisemotionen an, sondern bringen frischen Wind in Riley’s Kopf. Daraus erfolgt eine gelungene Verbildlichung der Gefühlswelt eines Teenagers und setzt die Reise des Erwachsenwerdens aus dem ersten Teil sinnvoll fort. Das funktioniert durchaus für Kinder und Erwachsene, denn wenn Freude feststellt, dass man, wenn man älter wird, nicht mehr so viel Freude wie als Kind verspürt, konnte man gefühlt alle im Saal einmal Schlucken hören. Die Message des Films bleibt wie im ersten Teil unglaublich wichtig und verliert in keinem Alter an Relevanz.


Alles steht Kopf 2 ist wirklich ein Film für die ganze Familie, der wie auch der Vorgänger von Personen jeden Alters verstanden werden kann und trotzdem genug Tiefe bietet, um erwachsene Zuschauer nicht nur durch eingestreute Jokes zu unterhalten. Wer den ersten Teil mochte, wird mit dem zweiten ebenso viel Spaß haben.

Kommentare


bottom of page