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Filmkritik: To Catch a Killer

  • Autorenbild: Joshua Grabbe
    Joshua Grabbe
  • 2. Okt. 2023
  • 2 Min. Lesezeit
Eigentlich hat To Catch a Killer alles, um mich zu kriegen. Einen unbekannten Killer, der scheinbar wahllos mordet. Ein Team aus Ermittlern, das ihn jagt. Und die Hilflosigkeit und das menschliche Versagen, das diesem immer wieder im Weg steht. Warum mich der Film trotzdem eher kalt gelassen hat, erfährst du in dieser Kritik.

To Catch a Killer (2023: Damián Szifron)


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© Vertical Entertainment / Filmnation

Damián Szifron ist ein argentinischer Regisseur und vor allem dort kein unbekannter. So ist er sowohl für die erfolgreichste Serie Argentiniens Los Simuladores, als auch für den erfolgreichsten Film Argentiniens Wild Tales verantwortlich. Die Erwartung an einen Film von ihm könnten also hoch sein. Da ich aber zugeben muss, bislang keine Berührungspunkte mit ihm gehabt zu haben, war meine einzige Erwartung, einen soliden Thriller zu sehen. Den habe ich leider aber nur in einzelnen Szenen erkennen können. Aber worum geht es überhaupt?


In Baltimore werden in der Silvesternacht 29 Morde verübt. Getarnt unter dem Getöse des Feuerwerks schießt ein Scharfschütze mit unheimlicher Präzision scheinbar wahllos auf Menschen, einen Zusammenhang zwischen ihnen gibt es nicht. Weder im Geschlecht, Alter, sozialen Status oder Ethnizität. An einen der Tatorte wird die junge Polizistin Eleanor Falco (Shailene Woodley) gerufen und zeigt direkt hohes Engagement. Dies fällt auch dem vom FBI zugezogenen Ermittler (Ben Mendelsohn) auf, der sie daraufhin in sein Team aufnimmt. Zusätzlich erkennt er in ihr auch die Eigenschaften, die sonst vor allem die Menschen besitzen, die er jagt und erhofft sich so einen tieferen Einblick. Von nun an nimmt ein Katz- und Mausspiel seinen Lauf, das vor allem von menschlichen Traumata und politischen Fehlentscheidungen geprägt ist.


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© Vertical Entertainment / Filmnation

Wirklich gelungen ist dabei vor allem der Einstieg des Films, dieser ist packend inszeniert und schafft es, innerhalb der ersten Minuten in den Bann zu ziehen und eine angespannte Atmosphäre zu erzeugen. Das liegt vor allem an der tollen Optik und den starken schauspielerischen Leistungen des Casts. Danach hat der Film aber immer wieder mit kleinen Problemen zu kämpfen, die vor allem der Atmosphäre schaden. Da wäre zum einen das seltsame Pacing. Für manche intensive Szenen (der Polizeigroßeinsatz im Wohnheim) wird sich kaum Zeit genommen und nahezu durch die Szene gehetzt, während andere Momente sehr lang stehen und sich nicht ganz erschließt warum. Vor allem wenn diese (und das ist mein größter Kritikpunkt) durch ungelenke Dialoge zum ungewollten Lachen animieren. So wirken manche Gespräche herrlich aufgesetzt und wie aus einem anderen Film gerissen. Dazu kommen noch ein paar fragwürdige Motivationen und Entscheidungen der Figuren, die auch mal so wirken, als hätten diese ebenfalls das Drehbuch gelesen.


Insgesamt lässt sich aber in To Catch a Killer das Potenzial erkennen, das darunter liegt. Die Story ist trotz des spektakulären Szenarios angenehm geerdet und versucht nicht einen riesigen Showdown hineinzupressen. Dieser Ansatz, gepaart mit glaubwürdigen Dialogen und Motivationen, hätte To Catch a Killer zu einer guten Empfehlung machen können. So sage ich lieber, wartet, bis ihr ihn zuhause gucken könnt und macht euch dann ein eigenes Bild.

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